Pressemitteilung

Weniger Vergiftungen bei Kindern - 2021 waren im Landkreis Hall 205 AOK-versicherte Heranwachsende wegen Intoxi-kation beim Arzt

23.03.2023 AOK Baden-Württemberg, Heilbronn-Franken

Schwäbisch Hall

In Baden-Württemberg sind die Vergiftungsfälle bei AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -versicherten Kindern bis 14 Jahren in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gesunken: Von 6.961 im Jahr 2017, über 6.283 im Jahr 2019 auf 5.284 im Jahr 2021. Im Landkreis Schwäbisch Hall verringerten sich die Arztbesuche von Kindern mit Vergiftungserscheinungen im gleichen Zeitraum von 287 über 259 auf 205. Die Vergiftungshäufigkeit ging landesweit von 2017 bis 2021 jährlich im Durchschnitt um 5,48 Prozent zurück, im Landkreis Hall um 1,39 Prozent.

 

 

 

Besonders auffällig ist der starke Rückgang während der Corona-Lockdownphasen 2020/2021 um 23,77 %. Gründe dafür könnten sein, dass Eltern mehr zu Hause waren und deshalb besser auf die Kinder aufpassen konnten. Gleichzeitig war der Nachwuchs weniger in der Natur unterwegs und konnte deshalb weniger giftige Dinge wie Pilze oder Beeren verschlucken. Die Gefahr, dass Kleinkinder giftige Gegenstände anfassen oder gar in den Mund nehmen, ist groß: Medikamente, die aussehen wie Bonbons. Spülmaschinentabs in bunten Farben. Reinigungsmittel, die gut riechen. Aber auch Pflanzen oder Pilze, Alkohol und Nikotin können zur Gefahrenquelle werden.

 

 

 

Die verschluckten oder eingeatmeten Stoffe führen häufig zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Auch Kopfschmerzen, Atemnot, Ausschläge, Lähmungen oder Bewusstseinsstörungen können die Folge sein. „In jedem Fall sollte bei Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen, Kreislauf- oder Atemstillstand sofort der Notruf 112 gewählt werden, um schnellstmöglich Hilfe zu erhalten“, so Dr. Ralph Bier. Grundsätzliche Informationen, was zu tun ist, bieten die Giftnotrufzentralen der Bundesländer. In Baden-Württemberg hat diese ihren Sitz in Freiburg und ist unter der Telefonnummer 07 61/19 24 0 rund um die Uhr zu erreichen.

 

 

 

AOK-Mediziner Dr. Bier: „Als erste Maßnahme im Vergiftungsfall kann Betroffenen ein Glas Wasser verabreicht werden. Milch ist nicht ratsam, denn dadurch können Giftstoffe schneller ins Blut gelangen. Auf keinen Fall darf Erbrechen ausgelöst werden. Vorhandene Giftreste oder die Verpackung sollten sichergestellt werden. Sie können den Rettungskräften oder Ärzten wichtige Hinweise für die Behandlung geben.“

 

 

 

„Die Risiken für eine Vergiftung bei Kindern lassen sich senken, wenn einige Regeln im direkten Umfeld des Kindes eingehalten werden: Putz- und Reinigungsmittel sowie andere giftige Stoffe, wie zum Beispiel Lampenöle, Medikamente, Zigaretten oder Alkohol, sollten kindersicher in Oberschränken aufbewahrt werden. Giftpflanzen in Haus und Garten sollten durch ungiftige Zier- oder Nutzpflanzen ersetzt werden“, so Dr. Ralph Bier.

 

 

 

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Dr. René Schilling
Pressesprecher

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